Mit 5.38 MIlliarden Euro ist die Renaturierung des ruhrgebietischsten aller fliessenden Ruhrgebietsgewässer veranschlagt (vielmehr eines vollkommen neuen Abwassersystems für die 5.1 Millionen Ruhri*innen) … – der Emscher.
Als ich vor 20 Jahren ins Ruhrgebiet kam, war es noch die stinkende v-förmige offene Betonabwasserrinne. Was seitdem entstanden ist, kann man nur erstaunlich nennen, ein inzwischen schon fast durchgehender Rad- und Wanderweg von der Quelle in Holzwickede bis zur Mündung in den Rhein in Duisburg, 109 Kilometer entlang eines Biotops, dessen Konstruiertheit und Planung man an vielen Stellen schon fast vergessen kann. Unseren Kindeskindern wird das alles Natur sein.
Das historische Gemüt, der antiquarische Racker in mir, sucht aber auch im Verbesserten die Spuren des Alten, die Erfahrungen der dahingegangenen Generationen und auch meiner eigenen. Das wird im Falle der Emscher immer schwieriger; in den unzugänglichsten Zwickeln gelingt es aber doch.
Das erste Bild zeigt den Rest-Ort vom hohen Geländer der neuen Brücke des Ruhrschnellwegs (A40/B1), die auch mit einem schmalen Radweg ausgestattet wurde, vielen Dank, hinunter.
Kaum etwas zu sehen, oder? Nur ein Zipfelchen der abwasserkanalbelassenen Emscher, durch das Zaunsloch geht es steil hinunter, mehrere Verkehrsebenen in der Höhe querend.
Unter stinkt nichts mehr, der infernalische Geruch ist weg, es sieht nur einigermassen so aus, wie es mal war. Das Geruchsgedächtnis wurde aber sogleich aktiv.
Ja, so wars. Gut, dass es jetzt anders ist.
Ein Gedanke zu “Zaunsloch”