Etwas für den Samstagabend.

Ich kam mal in eine strukturell ähnliche Situation wie Atkinson, als mir tief im indischen Outback, irgendwo an der Grenze zwischen Rajasthan und dem Punjab, ungefähr vor 25 Jahren, hitchhiking in einem uralten Landrover, die 5-6 fahrenden Landarbeiter partout nicht glauben wollten, dass ich Europäer sei. Gut, ich sprach damals ganz brauchbares Hindi, gut, ich trug Kurta, roch nach staubiger Strasse und allgegenwärtiger Gosse, war braungebrannt.

Die Konversation, die sich daraus ergab: wie hier im Video. Etwas verstärkt noch dadurch, dass mich ein lieber indischer Freund begleitete, lupenreiner Brahmane und Sanskritscholar.

Wir waren heilfroh, als wir endlich den Abzweig zu seinem kleinen Heimatdorf erreicht hatten. Wo es sich weiter bizarr entwickelte: Dort war ich der erste Angrezi war, den man zu sehen (und anzufassen) bekam. Tagelanger Ausnahmezustand, nachts in der Wüste schlafen. Maximale, sich extraterrestrisch anfühlende Fremdheit. Wunderbar.
Indien ist abseits der Lonely-Planet-Routen ein andere Zeitwelt. Man sollte überlegen, ob man ihr wirklich nahezukommen versuchen will.

Anerkannte Fremdheit ist auch eine Schutzinstitution.

 

Abb.: Im Dorf, während einer Hochzeitsfeier, der Vater des Gelehrten (c) M. Demantowsky 1993

Hinterlasse einen Kommentar