Mal unter uns. Wenn man nach beruflich relativ vielen verantwortlichen Jahren, fast 10 und in dieser Branche!, weit davongeht, von einem ganz eigentümlichen Arbeitsort, von einer ums Doppelte gedehnten inneren Zeit, kommt man, wenn es auch für die Einrichtung gut war, in die Verlegenheit, die eigenen Nachrufe zu redigieren. Das macht mich doch etwas trübsinnig.
Vielleicht ist es ein Zeichen, dass man schon zu lange Zeit geblieben war. So kommt es mir vor als ein Lebensabschnittstod, der es nun auch unzweifelhaft ist, denke ich. Vielleicht hat die Trennung auch schon zu lang gedauert, recht besehen fast 17 Monate in diversen Zuständen. Es war fast exakt die Zeit der Pandemie, erste Nachrichten über Außerordentliches erreichten mich zeitgleich aus Wien und Wuhan, Gespräche und Verhandlungen waren technisch einformatiert in die Stadien universitärer Lockdownbewältigungen. Mit meinen Anliegen stand ich mit meinen deklinierten Erfahrungsräumen dazu auch zwischen der Effizienz und Handlungsgeschwindigkeit Schweizer NPM-Academia und österreichischer institutioneller Abwägungs-, Absicherungs- und Personalkultur. Jetzt bin ich wirklich müde. Jetzt darf die Pandemie endlich vorbei sein. Es darf jetzt nun endlich etwas Neues, Gutes beginnen. Ich wäre dafür reif wie ein ungeernteter Apfel im Oktober.
Image: Hope Valley by Brian Frost, CC BY-SA 2.0
P.S., 13. Juli 2024: Wie schwer man sich in seinen Hoffnungen täuschen kann. In aller Demut sei vielleicht hinzugefügt: vorerst.